Mittelstandsverband befürchtet Rufschädigung für die Pauschalreise

Pressemitteilung 24.09.2019

Die Allianz Selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. (asr) kritisiert die Kommunikation seitens der deutschen Tochtergesellschaften des Thomas Cook-Konzerns als unzureichend und fordert die deutsche Notgeschäftsführung auf, umgehend Antworten auf die drängenden Fragen des Vertriebs und nach der Zahlungsfähigkeit der Unternehmen zu geben. Thomas Cook Deutschland hatte heute erklärt, dass auch morgen und übermorgen keine Abflüge für deutsche Kunden des Konzerns erfolgen können, aber keine weitergehenden Fragen beantwortet werden können.

„Thomas Cook zerstört damit den guten Ruf der deutschen Touristik: Erst die Deckelung der Versicherungssumme bei 110 Mio. Euro, dann die Mehrbelastung in den Reisebüros, weil Thomas Cook keine Auskünfte gibt und nun eine tagelange Hängepartie, ohne dass die betroffenen Kunden irgendwo ihre berechtigten Ansprüche anmelden können“, kritisiert asr-Präsident Jochen Szech. „Dieses Verhalten droht, das Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit der Veranstalterreise zu zerstören“, so Szech weiter. Der asr fordert daher Thomas Cook auf, umgehend zu erklären, ob die deutschen Töchter zahlungsunfähig sind, denn dann könnten Urlauber ihre Ansprüche geltend machen.

„Unsere Solidarität gilt natürlich den Beschäftigten des Thomas Cook-Konzerns und seiner Tochtergesellschaften, und wir begrüßen prinzipiell, dass diese nach wie vor um tragfähige Lösungen für Kunden, Mitarbeiter, Hotelpartner und Vertriebspartner ringen“, stellt Szech klar. Dies dürfe jedoch keinesfalls zu Lasten der Wettbewerber gehen. Szech beurteilt die derzeitige Situation so: „Thomas Cook ist gescheitert, nicht aber das Konzept der Pauschalreise an sich – durch das derzeitige Schweigen aus Oberursel haben jedoch Verbraucher und Medien eine ganz andere Wahrnehmung.“ Es dürfe nicht sein, dass auch solide arbeitende Mittelständler und deren Absicherung jetzt von Verbrauchern grundsätzlich in Frage gestellt werden.