Small Planet Airlines: asr-Präsident Szech kritisiert Tatenlosigkeit der Bundesregierung

asr-Präsident Jochen Szech übt angesichts der jüngsten Airline-Insolvenzen Kritik an der Bundesregierung: „Erst Belair, dann VLM und jetzt Small Planet Airlines: drei Airline-Pleiten in Deutschland und seinen Nachbarstaaten in den letzten fünf Wochen – doch die Bundesregierung beschäftigt sich wieder einmal nur mit sich selbst.“ Szech kritisiert im Falle von Small Planet Airlines, dass die von dieser angestrebte Insolvenz in Eigenregie wohl zu einem Komplettausfall aller Verbraucherforderungen führen werde. Nach Informationen des Fluggastrechte-Vertreters EUflight.de sind bei Small Planet Entschädigungsforderungen von über 20.000 Passagieren in Höhe von rund 9 Millionen Euro aufgelaufen.

„Ein auf Kante genähter Flugplan, der nur so ungefähr abgeflogen wird und nach den ertragsreichen Sommerferien schnell Insolvenz anmelden, um keine Entschädigungen für Ausfälle und Verspätungen zahlen zu müssen – und dann unter neuer Firmierung so weitermachen? Das darf man dem Management nicht durchgehen lassen“, verurteilt der asr-Präsident die jüngsten Ereignisse scharf. „Wenn die Bundesregierung hier nicht handelt, wird dieses fragwürdige ‚Geschäftsmodell‘ womöglich bald salonfähig“, befürchtet Szech einen Schneeballeffekt.

Der asr kämpft seit vielen Jahren in Berlin und Brüssel dafür, eine Insolvenzabsicherung für Airlines einzuführen. „Wir sind zuversichtlich, dass der weiter steigende Druck durch Verbraucherverbände und den asr mittelfristig zum Erfolg führt“, gibt sich Szech optimistisch und kämpferisch zugleich: „Die Häufung von Airline-Insolvenzen in den letzten Jahren und die Untätigkeit der Verantwortlichen in Berlin und Brüssel lassen es schon fast normal erscheinen, dass Verbraucher, Reisebüros und mittelständische Veranstalter hier die Last tragen. Doch ist dies für uns kein Grund, in unseren Anstrengungen nachzulassen – im Gegenteil!“, so der asr-Präsident, der diesen Aspekt in den nächsten Wochen in den anstehenden zahlreichen Terminen in Berlin und Brüssel thematisieren will.